Seit Anfang der 2000er Jahre erste Möglichkeiten im Gesundheit- und Praxismarketing zugelassen wurden, hat sich ein stereotyper Präsentationsansatz in der Gesundheitsbranche etabliert: Die Leistungspräsentation. Dieser Ansatz hat sich jedoch als nicht effektiv erwiesen. Es gibt gesetzeskonforme Strategien , die deutlich mehr Erfolg garantieren.
Der falsche Kommunikationsansatz ist historisch bedingt. Die Regulierungsstellen des Marktes gaben die Losung aus: “Sachliche Darstellungen sind erlaubt, werbliche Präsentationen bleiben verboten.” Obwohl nach zahlreichen Novellen des Standesrechts dieser Grundsatz nicht mehr gerechtfertigt ist, bleibt er in den Köpfen der Verantwortlichen verankert. Die Folge sind gleichförmige Präsentationen, die sich lediglich im Anspruch an die visuelle Präsentationsqualität unterscheiden.
Warum sind Präsentationen mit sachlichem Leistungsfokus falsch?
In der bestehenden Reizüberflutung des Konsumenten haben sachliche Leistungsaufzählungen keinen Platz mehr, da die Erinnerungswerte einfach zu gering sind. Zu viel Information in zu knapper Zeit. Kein “Trigger”, der den Weg ins Erinnerungsvermögen ebnet. 98 % aller Informationen werden heute vom Empfänger ausgefiltert, der Begriff der informatorischen Müllentsorgung ist daher nicht übertreiben.
Storytelling. Ein Begriff mit viel Potential.
Es geht bei dem Begriff des (digital) Storytellings um die gehirngerechte Aufbereitung von Informationen. Der Mensch muss neue Informationen filtern, kann er sie doch aus evolutionsbiologischen Gründen nicht völlig ausblenden. Wer mit seinen Botschaften beim Patienten “landen” will, muss für Relevanz sorgen. “Relevanz” geht über die unverzichtbare Emotionalisierung der Botschaften. Keine Arzt-Viten im Stil von Bewerbungs-Chroniken. Die Geschichte der Praxisentwicklung – erzählt von Mensch zu Mensch – bringt über die Ansprache des Erlebnismotivs die notwendigen Erinnerungswerte. Im allgemeinen ist die Steuerbarkeit der Patientengruppen über das “Stimmungsmotiv Mensch” nach wie vor ungeschlagen.
