Wer schon einmal erlebt hat, dass ein Fernseher, Laptop oder das Telefon nach der Gewährleistungsphase von heute auf morgen den Geist aufgibt, kennt die finanziellen Folgen. Was bei Privatpersonen ein mittelgroßes Ärgernis ist, kann für eine Arztpraxis zur Katastrophe werden. Neben den Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten, kann der Ausfall elektrischer Geräte in der Arztpraxis dazu führen, dass Behandlungen nicht durchgeführt werden können. Jeder verlorene Tag kostet daher bares Geld. Ein Schaden oder der Verlust von elektronischen Geräten dürfte jede Praxis lähmen. Eine individuell abgestimmte Versicherungslösung ist ein Baustein, um sich vor solchen Risiken zu schützen.
Typische Schäden
Ein großer Teil der Schäden im Bereich Elektronik ist auf Blitzeinschläge und Überspannungsschäden zurückzuführen. Wenn ein Blitz im Radius von wenigen Kilometern einschlägt, bedeutet dies oft eine Beschädigung oder ein Totalschaden der elektronischen Medizintechnik oder Büroeinrichtung. Einen weitaus größeren Schadenaufwand fordern Bedienungsfehler bzw. fahrlässiges Verhalten von Angestellten oder von Dritten. Hierunter fallen bis zu 50 % des jährlichen Schadenaufwandes in der Elektronikversicherung. Nicht zu vergessen sind auch Leitungswasserschäden, die beispielsweise durch das Platzen eines Wasserleitungsrohres ausgelöst werden.
Feuer- und Diebstahlschäden bilden weitere Schadenursachen. Gerade Diebstahlschäden von medizinischen Geräten sind in den letzten Jahren vermehrt zu beobachten. Es wird nicht nur Büroelektronik wie Laptops gestohlen, auch ganze Zahnarztstühle sind ein begehrtes Diebesgut.
Präventivmaßnahmen
Durch fachgerechte Wartung und Montage von Fachfirmen elektronischer Geräte wie für CTs oder Röntgengeräte lassen sich viele Schäden und somit auch viel Ärger vermeiden. Ein Beispiel ist der innere Blitzschutz. Dieser schützt die elektrischen Leitungen – durch Blitzstromableiter am Verteilerkasten und Überspannungsableiter in der Stromversorgungsunterverteilung. Für Telefon- und Datenleitungen gibt es ebenfalls Schutzvorrichtungen.
Die richtige Einweisung und Schulung der Mitarbeiter, auch des fremden Personals, in die Anwendung der Technik sind hier ebenfalls probate Präventionsmittel und vermeiden eine Vielzahl von Schäden.
Das Verhindern von Einbruchdiebstählen ist eine weitere wichtige Maßnahme. Allein im Jahr 2012 gab es circa 145.000 Fälle von Einbruchdiebstahl bei Gewerbebetrieben. Nicht nur der Diebstahl von Sachen, sondern auch Vandalismus Schäden und der Verlust von wichtigen Geschäftsunterlagen und Daten sind die Folge.
Axel Schirp
Seit mehr als 15 Jahren, in verschiedenen Versicherungsunternehmen, Funktionen und Verantwortlichkeiten, betreut Axel Schirp die Berufsgruppen der Freien Berufe. Seit 2006 mit dem Schwerpunkt Ärzte und Gesundheitsfachberufe.
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