Ein Beitrag von eHealth-Experte Frank Gotthardt

Digital Health sichert Versorgungsstandards

Frank Gotthardt | Vorstandsvorsitzender der CompuGroup Medical AG

Gesundheit ist für uns das wichtigste Gut. Der Gesundheitszustand wirkt sich maßgeblich auf die Lebensqualität eines jeden aus und bestimmt den Lebensrhythmus in entscheidender Weise mit. Das Heute, in dem wir leben – demografischer Wandel gepaart mit steigendem Kostendruck, verlangt nach neuen Lösungen, um unseren hohen Standard in der Gesundheitsversorgung auf Dauer zu sichern. Wenn Gesundheit für jedermann bezahlbar sein soll, dann müssen wir endlich handeln. Die Zeit der kleinen, mühsamen Schritte der Veränderung muss auch einmal einem großen Wurf weichen, der den Weg frei macht für moderne und zeitgemäße Abläufe im gesamten Gesundheitswesen.

Es ist unbestritten, dass Jahr für Jahr Milliardensummen in zweistelliger Höhe an Versicherten- und Steuergeldern durch unzeitgemäße Verwaltungs- und Kommunikationsstrukturen, aber auch durch  mehrgleisiges Management der einzelnen Sektoren verschleudert werden. Versicherten und Patienten steht es zu, ihre Lebens- und Gesundheitsvorsorge mit zu verantworten. Wir verpassen es, ihnen dieses Recht einzuräumen und schaffen damit – unter besonderer Berücksichtigung der demographischen Entwicklung – zusätzliche Finanzierungsprobleme erheblicher Größenordnung für die Zukunft.

Es gibt ohne jeden Zweifel berechtigte Interessen der Ärzte, der Apotheker, Pflegekräfte, Krankenhäuser oder auch der Krankenkassen. Diese sind ernst zu nehmen und da wo sie gut begründet sind, auch entsprechend zu berücksichtigen. Wir müssen aber gemeinsam Strategien, die von machtpolitischen Erwägungen getragen werden, in Frage stellen und umdefinieren. Notfalls auf gesetzlichem Weg.

Digital Health: Unerlässlicher Beitrag für das Gesundheitssystem der Zukunft

Eine moderne Struktur, so meine feste Überzeugung, wird den Interessen aller Beteiligten im Gesundheitswesen dienen: Mit ihr heben wir Effizienzreserven auf der einen Seite und stellen eine qualitativ noch hochwertigere Versorgung auf der anderen Seite sicher. Eines der zentralen Elemente dafür ist Digital Health. Dies schließt sowohl eHealth, als auch mobile Health in fast allen Bereichen ein: sei es in der Kommunikation der Leistungserbringer untereinander, im Austausch mit den Patienten, in innovativen telemedizinischen Anwendungen oder Unterstützungsleistungen für unsere Haus-, Fach-, Klinik- und Zahnärzte, in moderner Versorgungsforschung. Moderne IT kann und muss überall einen sinnvollen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems leisten. Wenn wir unsere Anstrengungen dazu nicht endlich verstärken und beschleunigen, werden wir entscheidende Probleme der Zukunft nicht lösen können:

  1. Den schon bestehenden und sich künftig noch verstärkenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.
  2. Einen qualitativ gleichwertigen Standard der Versorgung in der Stadt und auf dem Land zu gewährleisten.
  3. Die dauerhafte Finanzierbarkeit des Systems bei zunehmend älterer und damit auch tendenziell gesundheitlich herausforderndere Bevölkerung.
  4. Den Anforderungen an eine mobiler werdende Gesellschaft Rechnung zu tragen.

Dies sind aber nur die direkten gesundheitsökonomischen Folgen. Dazu kommen volkswirtschaftliche Schäden für verminderte Erhaltung von Arbeitskraft oder krankheitsbedingte Frühverrentungen. Außerdem verlieren wir stark an Innovationskraft und damit letztlich auch Arbeitsplätze besonders im entwicklungsstarken Mittelstand. Wir würden damit auf einem weiteren Feld unsere Produktführerschaft international einbüßen.

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