Weiblich ist In

Praxisgründung und Praxisübernahme

Praxisgründung und Praxisübernahme ist zunehmend weiblich – und weiblicher.

Wie Sie alle wissen, sind mittlerweile 70% der Medizinstudenten weiblich. Das wirkt sich auch auf die Neu-Niederlassungen aus. Im Gesamtbild können wir noch keine solch hohe Zahl an weiblich geführten Praxen sehen, dafür sind die männlichen Kollegen der früheren Jahrgänge noch sehr stark vertreten. Einzig und allein im Hausarztbereich. Hier gehen in den letzten Jahren viele Praxisinhaber in den wohlverdienten Ruhestand und werden, wenn sie das Glück haben überhaupt eine Nachfolge zu finden, oftmals von weiblichen jungen Kolleginnen abgelöst.

Was bedeutet nun, dass Praxisgründung und Praxisübernahme weiblicher wird? Nein, nein, nein, damit ist bestimmt nicht gemeint, dass die Medizinerinnen während der Gründung in Highheels von Dekogeschäft zu Dekogeschäft trippeln, alles in pink oder pastell kaufen und die Zahlenwerke aus den Augen verlieren. Und schon gar nicht, dass die Damen die rosarote Brille auf haben. Mitnichten! Ich habe die Erfahrung in meinen Gründungsbegleitungen gemacht, dass Frauen oftmals in vielen Dingen viel realistischer sind. Sparsamer an den richtigen Stellen. Kreativer. Pragmatischer. Aber auch manchmal unsicherer, fast ängstlicher, wenn es um die Zukunft geht.

Ich als Frau und Mutter sage da: kann ich voll verstehen. Da sind halt auch die Punkte wie Schwangerschaft, Kindererziehung ein sehr großes Thema. Dieser Bereich des Lebens bleibt halt auch einer Medizinerin zum Großteil an der Backe kleben.

Eine Gründung mit Frauen beinhaltet nicht nur die üblichen Punkte wie Standort-, Markt, Wettbewerbsanalyse, Business- und Finanzierungsplan, Marketing. Es gilt hier noch mehr einen Augenmerk auf die Unterschiede zu legen, wie eben Ehe, Schwangerschaft und Kindererziehung. Da müssen Verträge anders formuliert und Bereiche anders gesichert sein. Versicherungen ebenso. So ist ein Beratungsthema hier besonders – und eben auch in der Gründungsphase – mit ein zu bringen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (diese Beratung gilt auch für männliche Mediziner, wird allerdings viel zu wenig genutzt).

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