Digital Natives

Ärzte werden zu Online-Profis

Mehr als die Hälfte der Mediziner sind inzwischen „Digital Natives“. Werbung und Medien haben Ärzte längst als relevante Zielgruppe im Internet erkannt.

Das durchschnittliche Alter eines Vertragsarztes in Deutschland beträgt der Bundesärztekammer zufolge 53,41 Jahre; das eines im Krankenhaus beschäftigten Mediziners 41,32 Jahre. Der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte im Jahr 2014 lag bei 18,3 Prozent und sinkt seit Jahren kontinuierlich, während der Prozentsatz der Mediziner zwischen 50 und 59 Jahren auf inzwischen 28,5 Prozent der Ärzte steigt. Ärzte werden also immer älter.

Doch daraus zu schließen, dass Ärzte Online-Muffel sind, wäre ein Fehler. Sie sind deutlich online-affiner als viele denken – eine Tatsache, die auch Werbeagenturen und Pharmaindustrie längst erkannt haben. Nicht umsonst erhöhen sie kontinuierlich ihre Budgets für das Online-Marketing. Die Marketingagentur LBI Health hat sogar berechnet, dass bereits das Jahr 2014 für die Online-Nutzung von Ärzten einen Wendepunkt darstellte: LBi Health zufolge gibt es inzwischen unter den europäischen Ärzten erstmals mehr so genannte „Digital Natives“ als „Analog Natives“.[1] „Digital Natives“ sind diejenigen Ärzte, die ihre Ausbildung beziehungsweise ihr Studium nach dem Beginn der Kommerzialisierung des Internets im Jahr 1995 abgeschlossen und damit bereits in ihrer gesamten Berufskarriere digitale Technologien genutzt haben. Das Internet ist für diese Ärzte längst zu einem wichtigen Informations- und Kommunikationskanal geworden. Sie sind Online-Profis.

Die Zahlen der LA-Med API-Studie 2013 (API: Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten) belegen zwar, dass Fachzeitschriften, Kongresse sowie Fachbücher mit einer Nutzung von bis zu 93% nach wie vor die wichtigsten Informationsquellen der knapp 360.000 berufstätigen Ärzte in Deutschland sind. Gleichzeitig sind Ärzte aber auch 4,4 Stunden pro Woche online, 61% surfen täglich im Internet und fast die Hälfte ist beruflich im Netz unterwegs, wenngleich es in Sachen Häufigkeit und Intensität gewaltige Unterschiede abhängig von Fachbereich, Alter und Wohnort des Mediziners gibt. Führende medizinische Fachwebseiten werden von fast 50 Prozent der Ärzte mindestens einmal im Monat aufgerufen, so die aktuelle LA-Med Facharztstudie.

[1]http://www.esanum.de/wp-content/uploads/2015/07/LBi_Health.png

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Tom Renneberg

Tom Renneberg

Geschäftsführer bei esanum

Tom Renneberg ist Geschäftsführer von esanum. Das Online-Netzwerk kann unter dem Motto „Von Ärzten für Ärzte“ über 200.000 approbierte Ärzte erreichen. Viele Mediziner nutzen das Portal, um sich zu vernetzen, kennenzulernen, sich zu informieren und untereinander über Fachthemen auszutauschen. Neben Deutschland ist esanum auch in Österreich, der Schweiz, Spanien, Italien, Frankreich, Portugal und Lateinamerika aktiv.
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