Praxismanagement

Was es kostet, wenn Patienten klauen

Damit sich im Wartezimmer niemand langweilt, investieren Ärzte oft in ein buntes Zeitungsangebot. Lange Freude an der Lektüre haben jedoch die wenigsten. Zeitschriftenklau ist zum Volkssport geworden – und ein Fall für die Wissenschaft.

Die Orchidee von der Fensterbank? Verschwunden. Die jüngste Ausgabe der Gala? Leider nicht mehr auffindbar. Und selbst der Klopapiervorrat auf der Patiententoilette schrumpft in einem Ausmaß, das auf eine konstante Diarrhoe-Epidemie schließen lässt.

Auch wenn das Gros der Patienten mehr als redlich ist, lässt es sich nicht leugnen: In deutschen Praxen wird geklaut, was das Zeug hält. Besonders offensichtlich wird das beim Zeitungsschwund im Wartezimmer. Dieser hat inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass sogar die Wissenschaft sich mit dem Thema befasst.

Eine Studie der besonderen Art

Bruce Arrol forscht an der Universität Auckland in Neuseeland. Neben Fragen der Epidemiologie interessieren ihn auch solche der Patientenzufriedenheit. Da er bei seiner Arbeit immer wieder mit Beschwerden über veralteten, langweiligen oder gar fehlenden Lesestoff in den Wartezimmern von Arztpraxen konfrontiert wurde, beschloss er, dem Phänomen auf den Grund zu gehen, die Dynamik zu erforschen und den wirtschaftlichen Schaden zu beziffern.

Inzwischen liegen die Ergebnisse seiner Studie vor. Für Ärzte enthalten sie wertvolle Erkenntnisse – denn nicht alle Zeitschriften sind bei den Langfingern gleichermaßen beliebt.

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