Infektiologische Fragestellungen treten im Alltag des niedergelassenen Arztes ständig auf. In letzter Zeit standen vor allem Masernausbrüche in Deutschland sowie die Ebola-Epidemie in Westafrika im Zentrum des Interesses. Aber auch die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) tritt in bestimmten Teilen Deutschlands und Europas immer wieder verstärkt auf.
Wissen Sie genügend über die FSME-Impfung?
Impfschema: 2 Impfstoffgaben innerhalb von 1 – 3 Monaten, Booster nach 9 – 12
Monaten und dann alle 3 – 5 Jahre. Kurzschema: Tage 0 – 7 – 21, Booster nach 1 Jahr, dann alle 3 – 5 Jahre
Indikationen: Reisen bzw. Wohnen oder exponiertes Arbeiten in Risikogebieten (in Deutschland größter Teil Bayerns und Baden-Württembergs sowie Südhessens, größter Teil Österreichs, Nordschweiz, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Polen, Osteuropa, Schweden, Südwestfinnland, Baltikum, große Teile der ehemaligen Sowjetunion)
Kontraindikationen: Bei gleichzeitiger Tetanusschutzimpfung 2-mal Impfzwischenfälle (Neuritiden) aufgetreten, Hühnereiweißallergie
Nebenwirkungen: Innerhalb von 1 bis 3 Tagen, selten auch länger anhaltend, an der Impfstelle Rötung, Schmerzhaftigkeit und Schwellung, gelegentlich mit Anschwellung der Lymphknoten. Häufig (> 10 %) während der ersten 1 bis 4 Tage Allgemeinsymptome wie Temperaturerhöhung, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden sowie Missempfindungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln beobachtet, häufig Arthralgien und Myalgien (Cave: Verwechslung mit Meningismus!); Symptome vor allem nach der ersten Impfung, dann seltener; die Regel ist ein schnelles und folgenloses Abklingen; in Einzelfällen allergische Reaktionen sowie Erkrankungen des Nervensystems (Neuritis, Polyneuritis, Guillain-Barré-Syndrom, Enzephalitis); kein Zusammenhang konnte zwischen Impfung und einem akuten Schub einer Multiplen Sklerose verifiziert werden.