Hausärztinnen

Weniger Umsatz als ihre männlichen Kollegen

Frauen verdienen nicht nur in Angestelltenverhältnissen oft weniger als ihre männlichen Kollegen. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat in seinem aktuellen Praxis-Panel ermittelt, dass auch selbstständig tätige Ärztinnen beim Einkommen ihren männlichen Kollegen hinterherhinken. Während über alle Fachgruppen hinweg die Praxisinhaber in der Erhebungswelle 2013 (Basis sind die Praxisdaten der Jahre 2009 bis 2011) einen Jahresüberschuss von im Schnitt 168 800 Euro erwirtschafteten, blieben ihren Kolleginnen in eigener Praxis nur 104 600 Euro.

Bei den Hausärzten beträgt die Differenz zwischen Praxisinhaber (162 600 Euro) und Praxisinhaberin (119 900 Euro) beim Jahresüberschuss 42 700 Euro.

Allerdings zeigt sich, dass über alle Fachbereiche hinweg Ärztinnen weniger Arbeitszeit als ihre männlichen Kollegen einsetzen. So bringen Ärztinnen eine Jahresarbeitszeit von 2116 Stunden, Ärzte von 2520 Stunden auf – also über 400 Stunden weniger. Bei den Hausärzten sind es 2352 (Ärztinnen) versus 2604 (Ärzte) Stunden pro Jahr.

Der Jahresüberschuss je Inhaberstunde bei Ärzten ist über alle Fachgruppen hinweg mit 66,97 Euro höher als der bei Ärztinnen mit 49,47 Euro. Der Unterschied beim Überschuss kann auch daran liegen, dass Ärztinnen mehr Zeit für ihre Patienten aufwenden und weniger Patienten behandeln. Sie kommen im Schnitt auf 38,3 Minuten je Patient und 763 Patienten, Ärzte nur auf 31,1 Minuten, aber 1138 Patienten.

Auch hat das Zi ermittelt, dass Praxisinhaberinnen meist weniger Privatpatienten behandeln. Damit sind sie stärker von GKV-Honoraren abhängig. Doch auch hier liegen ihre Einnahmen je GKV-Patient mit 56,08 Euro unter denen der Praxisinhaber mit 60,58 Euro.

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