Allergien zeigen in den letzten Jahren eine kontinuierlich ansteigende Häufung. Umso größer ist der Wunsch der Menschen, von dieser Plage befreit zu werden und sie suchen öfter den Arzt auf, auch um sich einer Hyposensibilisierungstherapie zu unterziehen. Dass diese Therapieform nicht nur dem Allergologen vorbehalten ist, zeigt schon die Tatsache, dass die GOP`s 30130 und 30131 die beiden einzigen allergologischen Leistungen sind, die im EBM auch dem nicht weitergebildeten Hausarzt zur Verfügung stehen.
Sachliche und personelle Voraussetzungen
Die GOP 30130 beinhaltet dabei die „normale“ Hyposensibilisierung durch Injektionsbehandlung; sie gilt nicht für orale Therapien. Schon in den Anmerkungen zu dieser Position werden personelle und sachliche Bedingungen vorausgesetzt, die u.a. eine Schockbehandlung und eventuelle Intubation ermöglichen. Existiert in der Praxis u.U. kein Laryngoskop, darf diese Leistung nicht erbracht und abgerechnet werden Auf evtl. juristische Komplikationen im Falle eines Notfalls möchte ich gar nicht eingehen, sondern nur darauf hinweisen.
Regelmäßige Nachbeobachtung
Neben der subkutanen Injektion ist ein weiterer obligater Leistungsinhalt eine Nachbeobachtung über 30 Minuten. Begründung: der größte Teil allergischer Reaktionen bis hin zum Schock erfolgt in dieser Zeitspanne. Schon vor Beginn der Behandlungsserie sollten die Patienten darauf hingewiesen werden und bei Zuwiderhandlung der Abbruch der Therapie angedroht werden.
Mehrfachinjektionen an einem Tag
Werden im Rahmen nicht mischbarer Allergene oder aber im Rahmen einer Rush-Therapie (schnelle Dosissteigerung) mehrere Injektionen an einem Tag geleistet, ist für die zweite und jede weitere Injektion zur Hyposensibilisierung die GOP 30131 abrechenbar, eine Zuschlagsleistung zur GOP 30130, die 2011 in den EBM eingeführt worden ist. Voraussetzung ist aber, dass die Injektionen zu unterschiedlichen Zeiten erfolgen; dabei ist die Uhrzeitangabe bei der Abrechnung Pflicht, in diesen Fällen auch bei der GOP 30130. Die GOP 30131 kann maximal viermal am Tage abgerechnet werden und erfordert nach jeder Einzel-Injektion eine Nachbeobachtung von 30 Minuten.
